Wenn meine Besitzer, nicht da sind, sitze ich meistens alleine in meinem Garten und starre auf die Tür. Ich warte weinend darauf, dass sie zurückkommen. Ich vermisse ihre Stimme, ihre Berührung und ihre Liebe. Um glücklich zu sein, brauche ich Gesellschaft, denn ich bin ein Rudeltier.

Wenn ich einsam bin, fühle ich mich traurig und deprimiert. Ich habe keinen Appetit und schlafe nicht gut. Ich spiele nicht mehr gerne und bin oft unruhig. Auch habe ich das Gefühl, verlassen und verstoßen zu sein.

Es scheint aber meinen Herrschenden egal zu sein. Und ich sitze immer wieder alleine im Garten und starre auf die Tür. Und wieder ist es ihnen egal. Sie bekommen einfach kein Mitgefühl. Man hört einfach in ihren Herzen auf zu sein.

Der Panther in Rilkes Gedicht symbolisiert das Gefühl der Gefangenschaft und Unterdrückung. Er steht zugleich für Isolation und den Verlust von Freiheit und Lebenskraft.


DER PANTHER
IM JARDIN DES PLANTES, PARIS

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke

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