Da bin ich wieder …, wuff, wuff. Wisst ihr, ich erinnere mich an die Zeit, als ich klein war. Winzig, tollpatschig, ein flauschiges Bündel purer Freude. Überall waren Hände, die mich streichelten, Stimmen, die mich lobten, und Augen, die vor Glück strahlten. Jeder wollte mit mir spielen, mir Leckerlis geben, mich auf den Arm nehmen. Ich war der Mittelpunkt der Welt.
Aber dann … dann wurde ich größer. Meine Pfoten wurden kräftiger, mein Fell dichter, meine Augen sahen die Welt klarer. Ich hörte auf, ein Welpe zu sein. Und irgendwie, ganz langsam, hörte ich auch auf, interessant zu sein.
Die Stille wurde lauter
Die Hände, die mich einst so liebevoll streichelten, wurden weniger. Diese Stimmen, die mir fröhlich Befehle gaben, wurden seltener. Und die Augen, die mich mit so viel Liebe ansahen, schienen mich plötzlich zu übersehen.
Ich verstehe es nicht, da ich immer noch derselbe Hund bin. Ich liebe es immer noch, zu spielen, spazieren zu gehen, zu kuscheln, nur alles etwas langsamer. Und lerne immer noch gerne neue Tricks und freue mich über jedes Leckerli. Aber irgendwie … irgendwie bin ich nicht mehr so wichtig. Sie hörten mich nicht mehr und ich weinte immer mehr.
Die Leere im Herzen
Die Spaziergänge werden kürzer, die Spiele seltener. Ich verbringe viele Stunden allein im Garten oder in einer Ecke des Hauses, dem lärmenden Heizraum. Sie wissen scheinbar nicht einmal, dass ich ein ausgezeichnetes Gehör habe. Ich sehe, wie meine Menschen mit ihren Telefonen, ihren Computern, ihren eigenen Welten beschäftigt sind. Auch versuche ich, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, aber es ist, als wäre ich ein Geist.
Manchmal schaue ich in den Spiegel und frage mich, ob ich etwas falsch gemacht habe. Bin ich nicht mehr süß genug? Nicht mehr lustig genug? Nicht mehr liebenswert? Sie haben mich einfach aus ihrem Leben gestoßen. *heul
Ein stiller Schrei nach Liebe
Ich weiß, dass ich jetzt ein erwachsener Hund bin. Ich bin nicht mehr so verspielt wie ein Welpe, aber ich habe so viel Liebe zu geben, bin treu, geduldig, liebevoll. Und zudem bin ich ein Freund fürs Leben.
Ich wünsche mir nur, dass meine Menschen das erkennen. Dass sie verstehen, dass auch erwachsene Hunde Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung brauchen. Dass wir nicht einfach vergessen werden sollten, nur weil wir aufgehört haben, kleine Fellknäuel zu sein.
Ich bin hier. Ich bin ihr Hund. Und ich werde sie immer lieben. Auch wenn sie mich nicht mehr sehen wollen.
Im Alter von 11 Jahren
Unmittelbar vor Weihnachten 2024 wurde ich schließlich nach knapp 11 Jahren ohne Absprache verstoßen.
Bis bald, eure Kira
Aufruf meiner jetzigen vorübergehenden lieben Herr- und Frauchen:
Ursachen der Vernachlässigung
- Überschätzung des Engagements: Viele Menschen können intellektuell den zeitlichen und finanziellen Aufwand nicht erfassen, einen Hund zu halten. Wenn der Hund erwachsen wird und mehr Aufmerksamkeit benötigt, fühlen sich die Hundehalter überfordert.
- Desinteresse: In einigen Fällen verlieren Menschen das Interesse an ihrem Hund, wenn er nicht mehr so niedlich oder verspielt ist wie ein Welpe.
- Mangelndes Wissen: Viele Menschen sind nicht ausreichend über die Bedürfnisse von Hunden informiert. Hunde brauchen viel Aufmerksamkeit, Bewegung und geistige Anregung in jedem Alter.
Die Folgen der Vernachlässigung
Diese Vernachlässigung ist eine Form der Tierquälerei. Sie führt zu:
- Verhaltensproblemen
- Gesundheitlichen Problemen
- Depressionen und Angstzustände
Was können wir tun?
Tierschutzorganisationen unterstützen: Tierschutzorganisationen leisten wertvolle Arbeit bei der Rettung und Vermittlung vernachlässigter Hunde.
Aufklärung: Wir müssen Menschen über die Bedürfnisse von Hunden aufklären. Potenzielle Hundehalter sollten sich vor der Anschaffung eines Hundes umfassend informieren.
Verantwortungsvolle Hundehaltung: Hundehalter müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und ihren Hund ein Leben lang liebevoll betreuen.
Leider muss ich vielleicht wieder zu den alten Herrchen zurück.
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