Elf Jahre Eintönigkeit haben mein Leben geprägt und in mir eine Angst vor allem Neuen hervorgerufen.

Die Welt ist ein großes, beängstigendes Durcheinander. Alles ist laut, jetzt oft neu, und ich weiß nicht, wo ich hingehören soll. Knapp elf Jahre lang kannte ich nur immer denselben Weg, die vier Wände des lärmenden Heizraumes, den sie beschönigend „mein Zuhause“ nannten, und die Einsamkeit. Ich habe jetzt zum ersten Mal ein richtiges Zuhause, in dem ich mich richtig integrieren kann. Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung für mich, da sich nun liebe Menschen um mich kümmern. Es gibt doch welche, die geduldig mit mir sind und die mir die Zeit geben, die ich brauche. Und die mir zeigen, dass die Welt auch schön sein kann. Jemand, der mir hilft, meine Angst zu überwinden, um endlich wieder glücklich zu sein. Es fühlt sich gut an, jetzt bei diesen neuen und lieben „Herrchen“ zu sein. Es wäre schön, wenn diese Menschen meine Besitzer wären.
Früher dachte ich, es gibt nur boshafte, gierige und egoistische Menschen, die mich ständig anbrüllen: „geh weg, du bist dreckig, geh raus, verschwinde, sei ruhig …!“ Ich wurde wie eine Aussätzige behandelt: Nie durfte ich an Feiern teilnehmen, und manche von ihnen berührten mich nicht einmal. Nie nahmen sie mich mit z. B. an den Badesee. Auch schenkten sie mir fast nie Aufmerksamkeit. Wenn dann nur, um vor anderen gut dazustehen. Sie haben niemals meine Kränkung und Sensibilität wahrgenommen.
Aber jetzt ist mein Leben wirklich gut. Ich möchte nie wieder zu meinen Besitzern zurück.

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